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BÜHNE | HERMANN-SCHWAB-HALLE

  • Mittwoch, 18.Oktober 2023: Woyzeck
  • Mittwoch, 29. November 2023. Der Tatortreiniger
  • Donnerstag, 25. Januar 2024: Glückskinder
  • Mittwoch, 06. März 2024: Ein Kuss - Antonio Ligabue

Mittwoch, 18. Oktober um 19 Uhr

Woyzeck

©Bild Manuel Wagner

Badische Landesbühne Bruchsal

Woyzeck
nach dem Stück von Georg Büchner
Songs und Liedtexte von Tom Waits und Kathleen Brennan
Konzept von Robert Wilson
Textfassung von Ann-Christin Rommen und Wolfgang Wiens
 
Woyzeck liebt Marie, aber was kann er ihr schon bieten? Gehetzt rennt er von einem Job zum nächsten, da sein magerer Soldatenlohn nicht ausreicht, um das gemeinsame, uneheliche Kind angemessen zu versorgen. Er verdingt sich u. a. als Versuchskaninchen für zweifelhafte medizinische Experimente und wird so zunehmend zum Spielball der Mächtigen. Sein körperlicher und psychischer Zustand verschlechtert sich rasant. Der einzige Halt ist die Beziehung zu Marie, die ihm das Gefühl gibt, ein wertvoller Mensch zu sein. Als diese sich jedoch einem betuchten Tambourmajor zuwendet, der ihr einen gesellschaftlichen Aufstieg und ein sorgloseres Leben ermöglichen könnte, verliert Woyzeck den Glauben an Gerechtigkeit endgültig. Gequält, gedemütigt und von der Gesellschaft respektlos ausgespuckt, beginnt er nach und nach durchzudrehen. Im Wahn vernimmt er innere Stimmen, die ihm befehlen, Marie zu töten. Georg Büchners sozialkritisches Dramenfragment, das 2023.2024 Schwerpunktthema im Deutschabitur ist, verhandelt die Zumutungen der Existenz und menschliche Abgründe. Das Musikerpaar Tom Waits und Kathleen Brennan hat aus dem Stoff zusammen mit Regisseur Robert Wilson ein schaurig-schönes Art-Musical geschaffen, das tief ins Innere der Figuren blicken lässt. Georg Büchner wurde 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Er war Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Revolutionär. Das Werk des bereits mit 23 Jahren verstorbenen Autors gehört unbestritten zur Weltliteratur.
 
Inszenierung Wolf E. Rahlfs
Bühne & Kostüm Franziska Smolarek
Musikalische Leitung Oliver Taupp
Choreographie N. N.
Video Tommi Brem

Mittwoch, 29. November um 19 Uhr

Der Tatortreiniger

©Bild Tanya Davidow

Komödie Düsseldorf

Bühnenfassung nach der TV-Serie von Mizzi Meyer
Regie: Michael Schäfer
mit Petra Nadolny (bekannt aus der TV-Serie switch), Jan Schuba und Laura Vorgang
 
Heiko "Schotty" Schottes Arbeit fängt dann an, wo andere sich vor Entsetzen übergeben.Wenn es einen Tatort zu säubern gibt, ist er zur Stelle. Blut wegwischen, Uberreste entfernen - alles kein Problem für den Tatortreiniger. Dabei trifft der kauzige Schotty häufig auf sehr skurrile Typen.
NICHT ÜBER MEIN SOFA
Schotty wird in die Villa der reichen Witwe Frau Hellenkamp gerufen. Hier ist ein Einbrecher ums Leben gekommen, als er auf der Flucht eine Treppe hinabstürzte. Das behauptet zumindest die alte Dame. Während Schotty seiner Arbeit nachgeht, findet er jedoch Beweise dafür, dass Frau Hellenkamp den Einbrecher kaltblütig mit einem Golfschläger erschlagen hat, nachdem dieser das wertvolle Sofa aufgeschlitzt hatte. Als Schotty ankündigt, die Polizei rufen zu wollen, versucht die rüstig selbstbewusste Dame sein Schweigen zu erkaufen: mit einem Maserati - Schottys Traumwagen.

GESCHMACKSSACHE
Die Psychotherapeutin Dr. Falkenbach wurde von einem ihrer Klienten erstochen. Schotty soll das Blutbad aufputzen. Da erscheint ihm plötzlich der Geist von Frau Dr. Falkenbach und zwingt Schotty ein therapeutisches Gespräch auf. Durch den zufälligen Besuch einer eher korpulenten Klientin der Therapeutin wird Schotty mit seinen Klischees über Frauen konfrontiert - und muss sich schließlich fragen, ob er mit ihr nicht die Liebe seines Lebens hat gehen lassen...

SPUREN
Schotty wird zu einem Einsatz in die Wohnung einer Schriftstellerin gerufen. Deren Tante ist bei einer ominösen Explosion ums Leben gekommen. Weniger mit dem Tod ihrer Tante als mit ihrer Schreibkrise beschäftigt, fühlt sich die Schriftstellerin von Schottys Arbeit gestört. Während Schotty aus Protest seine Arbeit niederlegt, entdeckt die Schriftstellerin den Tatortreiniger als Quelle ihrer Inspiration. Dass Schottys Wurstbrot dabei bald eine größere Rolle spielt als er selbst, findet Schotty gar nicht lustig...

Donnerstag, 25. Januar um 19 Uhr

Glückskinder

©Bild Claudia Radowski, Peter Grüger

Filmtheater

Bearbeitet von Rolf Kindler
Musik H.C. Petzoldt
Regie Saskia Leder
Bühne und Kostüm Judith Bayer und Beatriz Obertz
mit Joeri Burger, Kirsten Annika Lange, Saskia Leder, Raymond Dudzinski, Dirk Volpert und Nadine Karbacher
 
FILMTHEATER bringt erste deutsche Screwball- Komödie „Glückskinder“ als Uraufführung in schwarz-weiß auf die Bühne. Der Songhit „Ich wollt ich wär ein Huhn“ ist mit diesem Film bekannt geworden - Möglicherweise auch der Film mit Lilian Harvey und Willy Fritsch.
Der Ensemblename ist Programm: Filmtheater hat sich auf nostalgische Filmstoffe spezialisiert, welche liebevoll in feinster Schwarz-Weiß-Ästhetik auf die Bühne gebracht werden. Der Zuschauer wird in die Zeit der Sternstunden des deutschen Kinos zurückversetzt. Die Produktion ist komplett, von Bühnenbild bis hin zu Kostüm und Maske der Schauspieler, in feinster Schwarz –Weiß-Ästhetik gehalten. Dies ist zum Markenzeichen des Ensembles geworden und ist in seiner „konsequenten Umsetzung“ in der deutschsprachigen Theaterlandschaft einmalig.
 
 
Der New Yorker Zeitungsreporter Gil Taylor soll über einen eher langweiligen Gerichtstermin berichten. Sein Interesse wird jedoch schlagartig geweckt, als die Angeklagte Ann Garden wegen „Vagabundierens“ im Gerichtssaal aufgerufen wird. Die mittellose Frau weckt in Taylor den Beschützerinstinkt. Er springt von der Zuschauerbank auf und ruft -ganz der Retter in Not- dem verdutzten Richter zu „Ich kenne die Dame, Euer Gnaden! - Ja, wir sind sogar verlobt, möchten bald heiraten … am liebsten heute statt morgen…“ Da nicht alle Mühlen der Justiz langsam mahlen– immerhin sind wir beim Schnellgericht – werden die beiden Unbekannten noch direkt vor Ort miteinander verheiratet. Die Blitzlichter der anwesenden Fotografen verewigen diesen Akt „wahrer Liebe“, und wenig später findet sich das frisch vermählte Paar verdutzt in allen Klatschblättern wieder. Doch die wahren Probleme und Verwicklungen fangen hier erst an….!

Mittwoch, 06. März um 19 Uhr

Ein Kuss - Antonio Ligabue

©Bild Luigi Burroni

a.gon München

deutsch von Gabiela Zehnder
mit Marco Michel
Regie Mario Perrotta

Dieses mitreißende Einpersonenstück erzählt vom Leben des lange verkannten, ausgegrenzten und verspotteten schweizerisch-italienischen Malers Antonio Ligabue (1899 – 1965). Statt an seinem Schicksal zu zerbrechen, schuf Ligabue sein eigenes Universum aus Bildern und Plastiken. Seine Arbeiten, die ihm inzwischen in der Schweiz wie in Italien den Nimbus eines lokalen van Goghs eingebracht haben, zeugen von einer gewaltigen Kraft und Tiefe.
Der Schweizer Schauspieler Marco Michel lässt uns mit ungewöhnlichen Mitteln eintauchen in Ligabues Leben: Vor den Augen des Publikums entstehen großformatige Kohlezeichnungen von Menschen und Landschaften, mit denen er in Dialog tritt. Wie Antonio Ligabue in seinem Leben, so erschafft sich auch Marco Michel auf der Bühne immer wieder ein neues Gegenüber – denn nur über seine Kunst konnte Ligabue eine Brücke zur Außenwelt schlagen und mit ihr kommunizieren.
Die Themen Ausgrenzung, Wahnsinn und Isolation werden unmittelbar erleb- und spürbar. Dies trägt zur Entstigmatisierung psychisch beeinträchtigter Menschen bei und hilft bei der Verständigung über kulturelle, religiöse und soziale Grenzen hinweg.
Über 50 gefeierte Vorstellungen in der Schweiz. Für Deutschland und Österreich eine Neuentdeckung. 2018 wurde Marco Michel mit A KISS – ANTONIO LIGABUE in New York vom größten Festival für Einpersonenstücke, dem United Solo Festival, als „Best International One-Man-Show“ ausgezeichnet.

ANTONIO LIGABUE (1899 – 1965)
Der schweizerisch-italienische Maler kam am 18. Dezember 1899 in Zürich als uneheliches Kind einer italienischen Einwanderin zur Welt und wurde mit neun Monaten zu Pflegeeltern gegeben. Weil er früh durch sogenanntes „schwachsinniges Verhalten“ aufgefallen war, kam er in ein Jugendheim und später in eine Psychiatrie. Mit 18 Jahren wurde er u.a. wegen Landstreicherei des Landes verwiesen und nach Italien deportiert. In Gualtieri, dem Heimatort seines mutmaßlichen Vaters, lebte er, der zunächst kein Wort italienisch sprach, fortan als Außenseiter und Dorftrottel.
Erst in den späten 1950er Jahren förderte ein bekannter Maler Ligabue und sein Werk – er wurde über Nacht berühmt.
Ligabue starb am 27. Mai 1965 in Gualtieri. Heute zeigen sich die Schweiz wie Italien stolz auf „ihren van Gogh“, während Antonio Ligabue in anderen Ländern noch weitgehend unbekannt ist.
Ligabues Werke werden heute z.T. für sechsstellige Summen gehandelt.

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