Do, 05.11.2020 | 15.00 - 17.00 Uhr
Der Gesang von der Schönheit der Dinge
Kunstgeschichte am Nachmittag: August Macke
Vortrag von Ulla Katharina Groha M. A.
August Macke, einer der Hauptvertreter des Expressionismus, war ein reiselustiger Maler. Nach einer Italienreise im Jahr 1905 fuhr er 1906 nach Belgien, Holland und London. Noch stärker zog ihn Paris an, das er 1907 zum ersten Mal besuchen konnte. Besonders tief war er von Matisse beeindruckt, der die reine, ungebrochene Farbe zu strahlendem Glanz brachte. Schon 1907 versuchte Macke "Farben auf einem Brett zusammenzustellen, ohne an ein reales Objekt zu denken." Insbesondere der Freundschaft mit Franz Marc kommt bei der Suche nach neuen Möglichkeiten des malerischen Ausdrucks große Bedeutung zu. Nachdem Macke auch Bekanntschaft mit Kandinsky und Jawlensky gemacht hatte, gehörte er zum Kreis des Blauen Reiter und war in der ersten Ausstellung 1911 mit mehreren Bildern vertreten. Im Gegensatz zum Tiermaler Franz Marc war Mackes Lieblingsmotiv der Mensch. In den Darstellungen von Spaziergängern in der Landschaft, Frauen auf Brücken oder in Parks glückte ihm die Verwandlung des Sichtbaren in ein lyrisches Gesamtbild farbiger Formen. Im April 1914 reiste er zusammen mit Moilliet und Klee nach Tunis. Jene dort entstandenen Aquarelle strahlen die "Seligkeit der Farben" aus, die Macke suchte. Doch sein malerisches Oeuvre blieb unvollendet, denn bereits am 26. September 1914 fiel er im Alter von nur 27 Jahren in der Champagne. Hinweis: Am 19.11.2020 findet eine Kunstfahrt mit Ulla Groha nach Wiesbaden zur August-Macke-Schau statt. (Kursnr. N20418)